Strukturen, die (m)ich präge(n)

Eine biografieorientierte Weiterbildungsreihe für Mitarbeiter*innen von Organisationen im Wandel

04./05.07.22 // 22./23.09.22 // 17./18.11.22 // jeweils im Pöge Haus, Hedwigstraße 20, 04315 Leipzig

In aller Kürze: Rundum Diversität und andere strukturelle Themen gibt es in zivilgesellschaftlichen Organisationen zahlreiche Konflikte. Die Weiterbildungsreihe eröffnet einen persönlichen und emotionalen Zugang zu diesen Konflikten, indem sie einlädt, die biografische Linien zu erkunden, die sich darin zeigen und darüber neue Wege zur Bearbeitung der aktuellen Konflikte zu entdecken.

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Oft sprechen wir als zivilgesellschaftlich Engagierte davon, dass es strukturelle Veränderungen braucht, um ein Leben in Gerechtigkeit und Würde für alle zu ermöglichen. Organisationen, die sich an diesen Werten orientieren, haben dabei oft einen doppelten Anspruch: Sie wollen einerseits nach außen wirken und Strukturen in ihrem Wirkungsfeld verändern, andererseits streben sie nach innen danach ihre eigenen Organisationsstrukturen im Sinne von Diversität und Diskriminierungssensiblität zu gestalten.

Mit unserem Weiterbildungsangebot bieten wir einen Raum für eine persönliche, emotionale und veränderungsorientierte Auseinandersetzung mit diesem konfliktreichen Feld. Wir richten uns damit an Haupt- und Ehrenamtliche, Mitarbeiter*innen und Leitungspersonal, die in ihren Organisationen, Vereinen oder Initiativen offen ausgetragene oder innere Konflikte rundum das Thema Diversität in Strukturen haben. Ziel unserer Weiterbildung ist es, dass die Teilnehmenden ein tieferes Verständnis dieser Konflikte erlangen und neue Möglichkeiten zu deren Bearbeitung und Veränderung entdecken.

Im Rahmen der drei jeweils zweitägigen Seminare laden wir zunächst dazu ein, den Blick zu weiten zu den eigenen biografischen Erfahrungen in prägenden Strukturen. Eine Eigenschaft von Strukturen ist, dass sie dazu neigen, bestimmte Dynamiken und Konstellationen immer wieder zu wiederholen. Und genauso tendieren auch wir als Individuen dazu, in unterschiedlichen Strukturen immer wieder ähnliche Erfahrungen zu machen. Wir landen in uns bekannten Rollen, bekommen immer wieder für ähnliche Dinge Anerkennung oder Vorwürfe, begeben uns auf altbekannte Plätze und erleben vielleicht auch immer wieder ähnliche Ausschlussdynamiken. Diese biografischen Linien, die sich durch unsere Erfahrung in verschiedenen Strukturen von unserer Familie über unsere Schulzeit bis ins berufliche, ehrenamtliche oder aktivistische Wirken in der Gegenwart ziehen können, wollen wir in unserer Weiterbildungsreihe erkunden. Indem wir unsere gewohnten Rollen- und Handlungsmuster wahrnehmen, öffnen wir den Raum, zu entscheiden, ob und wie wir diese in unseren aktuellen Organisationen verändern wollen. Damit beschäftigen wir uns im jeweils zweiten Teil der Weiterbildungen. Wie wollen wir die Strukturen, in denen wir uns bewegen mitgestalten? Was haben wir dafür in den Hand? Wofür übernehmen wir Verantwortung?

Drei für uns wichtige Parameter im Blick auf Strukturen sind die Themen Zugehörigkeit (04./05.07.22), Rollen (22./23.09.22) und Macht (17./18.11.22). Jede der drei Weiterbildungen fokussiert eine dieser Struktur-Ebenen. Die einzelnen Weiterbildungen haben thematische Bezüge aufeinander. Sie sind aber so konzipiert, dass sie unabhängig voneinander besucht werden können.

Trainer*innen: Die Weiterbildung wird geleitet von Lukas Perka und Julia Legge. Seit 2020 arbeiten wir gemeinsam zu verschiedenen Konfliktfeldern und -themen wie etwa Solidarität, Zugehörigkeit oder Macht und Ohnmacht. Dabei liegt unser Fokus darauf, erfahrungs- und wahrnehmungsorientierte Zugänge über Emotionen, Körper oder die eigene Biografie zu diesen Themen zu eröffnen sowie die Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden zu erweitern und zu stärken. Wir arbeiten mit dem ATCC-Ansatz zur Konfliktbearbeitung, der Perspektiven aus der Transaktionsanalyse, dem Gestalt- und dem systemischen Ansatz mit Elementen aus der Theaterpädagogik und der Themenzentrierten Interaktion verbindet.

Anmeldung: jeweils bis zwei Wochen vor der Veranstaltung per E-Mail an julia@abouttheelephant.de

Kosten: gestaffelter Teilnahmebeitrag nach Selbsteinschätzung
– für ein Seminar: regulär 120 Euro / ermäßigt 75 Euro / ermöglichend 40 Euro
– für die gesamte Reihe: regulär 300 Euro / ermäßigt 180 Euro / ermöglichend 100 Euro

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